Die Wortshift Anthologie ist da!
Passend zur Lesung ist die 160 Seiten starke Anthologie aus der Druckerei gekommen. Sie enthält alle Texte der Wortshift-Teilnehmenden in gebündelter Fassung sowie die Jurybewertungen der ausgezeichneten Texte.
Die gedruckte Ausgabe ist beim secolo Verlag für 12 Euro erhältlich.
Gelungenes Ende
Wir präsentieren euch hier die Autorinnen und Autoren und ihre eingereichten Manuskripten,
die während des Workshops und in der digitalen Betreuung entstanden sind.
Aus diesen Werken prämiert die Jury drei Arbeiten.
Die Autorinnen und Autoren werden im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt.
Die Reihenfolge stellt also keine Bewertung der Texte dar.
Henri Backmund »Im Auge des Betrachters«
Mein Wortshift
Meine Inspiration für den Text »Im Auge des Betrachters« sind die Werke von Franz Kafka. Jüngst habe ich »Das Schloss« und »In der Strafkolonie« gelesen, weshalb es mir wichtig war, bestimmte Elemente speziell dieser Werke einfließen zu lassen. Mir gefielen schon immer Kafkas Sprachstil und sein eigenwilliger Einsatz von Humor.
Die Geflügelindustrie mit ihren starren Abläufen und der institutionalisierten Brutalität bietet deswegen den kafkaesken Rahmen meiner Handlung.
Emily Berger »Ruhe«
Mein Wortshift
Was will uns der Autor damit sagen? Dass diese Frage nicht der Schlüssel zu einem literarischen Text ist, wurde mir erstmals durch die Beschäftigung mit Franz Kafka klar. Seine Texte lassen Raum zum Befüllen, wollen zeitkritisch gelesen und genauso aus ihrer Zeit herausgezogen werden. Trotzdem bleiben sie immer typisch Kafka: Bedrängnis und das Bedürfnis, einen Ruhezustand zu erreichen, finden sich motivisch in vielen seiner Erzählungen,
z. B. in »Die Verwandlung« oder »Die Brücke«. Mein Text greift diese Motive auf und setzt sie in den Kontext einer scheiternden Künstlerkarriere.
Ariana Emminghaus »PATIENTENBERICHT MA«
Mein Wortshift
Ausgewähltes Werk: »Ma. Ein Porträt.« Roman. Autorin: Lou Andreas-Salomé.
In MA wird die Ablösung einer Mutter von ihren Töchtern geschildert. Aufgrund der
aufwühlenden Sprache und der in die Handlung integrierten psychiatrischen Behandlung kann man das Buch auch als Prosa eines Krankheitsverlaufs lesen. Vielleicht wäre es heute als solcher geschrieben worden. In unserer Zeit der Überpathologisierung werden mehr Diagnosen als Geschichten geschrieben. In meinem Text wird MA zunächst nicht als Hauptfigur eines Romans und auch nicht als ganzer Mensch, sondern rein als Patientin betrachtet. Doch in Durchgestrichenem, in Fußnoten und Zitaten kommt es zu literarischen, zu persönlichen Momenten. Der Mensch in Behandlung steht zwischen den Zeilen.
Lena Fiedler »Fei – Ein Porträt«
Mein Wortshift
Marianne ist klug, schön und stark. Und doch ist sie nichts als die Liebe zu ihren Kindern. Sie hat keinen Sinn jenseits des Mutter-Seins. Wie konnte die freiheitsliebende Lou Andreas-Salomé eine so abhängige Frauengestalt erschaffen?
In mir wuchs der Wunsch, Ma vom Kopf auf die Füße zu stellen. Deshalb setze ich ihr das Bild einer Frau entgegen, die nicht Mutter, sondern sie selbst sein will: Nephele, die mythologische Wolkenfrau.
Es ist der zeitlose Konflikt zwischen Liebe und Freiheit, der mich in »Ma« so sehr bewegt. Marianne liebt, Nephele ist frei. Und ich verbleibe ratlos.
Alissa Geffert »Aus Neigung. Schreiben als Existenzform«
Mein Wortshift
Die für ihre Zeit außergewöhnlich scharfsinnige Schriftstellerin, Psychoanalytikerin und Kulturtheoretikerin Lou Andreas-Salomé schreibt in ihrem »Lebensrückblick« stets vom Er-Leben, wenn sie autobiographisch von ihrem Leben erzählt. Ihre Perspektive ist sezierend auf die Innenwelt gerichtet – eine Perspektive mit dem brennenden Interesse für den Menschen, seine je eigene Wahrnehmung und seine individuelle Entwicklungsgeschichte. Salomé verband das in ihrer Zeit neu aufgekommene psychoanalytische Denken mit dem literarischen Schreiben und wurde auch als die »Dichterin der Psychoanalyse« bezeichnet. In diesem Sinne kann man bei ihrem Schreiben auch von ›literarischen Entwicklungsgeschichten‹ sprechen: ›Literarische Entwicklungsgeschichten‹, die sie gesponnen hat und durch die sie die einzelnen Menschen in ihrer je individuellen Genese und ihrem Lebensweg um sich herum wahrnahm. Aus diesem Zusammenspiel von Literatur und Psychoanalyse ist nun eine essayistische Schreibbewegung entstanden, die der Frage nach der Neigung zum Schreiben nachgeht. Im Dialog mit diesem ›Urgedanken‹ Lou Andreas-Salomés und ihren Zeitgenossen Rainer Maria Rilke und Friedrich Nietzsche (die auch Salomés engste Verbündete waren) und ihr zeitfremden, aber ähnlichen Schriftsteller*innen, erkunde ich darin, wie sich dieses instinktive Er-Leben konkret anfühlt, das einen ins Schreiben bringt.
Eleni Gemitzis »In Wellen«
Mein Wortshift
Woolfs akribische Konstellation von Fragmenten und ihre lyrische Prosa ergreifen mich seit dem ersten Semester. An »The Waves« begeistert mich das experimentelle Zusammenspiel der sechs Perspektiven und wie die Charaktere in Relation zu Rhythmen und Zeit ihre individuellen und kollektiven Identitäten verhandeln. Das Schreiben meiner Masterarbeit über Zeit in »The Waves« regte mich zum kreativen Umwälzen an: Was passiert, wenn sich heute eine heteronormative Familie in echten Wellen wiederfindet und von überall ausgeleuchtet wird? Was passiert, wenn sie in ihrer Form zerfließt?
Julia Jagoda »Die Entwicklung«
Mein Wortshift
Kafkas Stil grenzt sich in einem spannenden Kontrast von meinem eigenen Schreiben ab. Dadurch eigneten sich seine Texte besonders gut, um innerhalb meines Projekts eine Entwicklung der Sprache von der Moderne zur Gegenwart aufzuzeigen. Im Gegensatz zur Sprache sind seine Themen zeitlos geblieben. Insbesondere Gregors Schicksal fasziniert mich. Sein Tod ist zwar wahrscheinlich, aber keinesfalls unausweichlich. Die Verwandlung kann Teil eines Entfaltungsprozesses sein. Wir sind nicht dazu verdammt, Ungeziefer zu bleiben.
Marie Aline Klinger »Der Quader«
Mein Wortshift
»Was im großen Hotel erlebt wird, das sind keine runden, vollen, abgeschlossenen Schicksale. Es sind nur Bruchstücke, Fetzen, Teile«, schreibt Vicki Baum in »Menschen im Hotel« (1929). Inspiriert von ihrem Roman, der das Genre des Hotelromans begründete, fließt mein Text durch den Hotelpool. Diesen Ort des Hotels gab es zu Baums Zeiten noch nicht. Nur die Drehtür drehte sich auch damals schon unaufhörlich. Baums fragmentiertem Schreiben folgend, wirft »Der Quader« einen nahsichtigen Blick auf das, was normalerweise unsichtbar bleibt: auf die Mechanik der Reinigung, die für diese Reinigung zuständigen Angestellten, die Melange von Körperpartikeln im Wasser und den menstruierenden Körper.
Ýr Estrid Langhorst »Emily und der rauchende Bus«
Mein Wortshift
Ich habe mich für Erich Kästner entschieden, weil er eine Gabe hatte, jugendliche Charaktere zu schreiben, die authentisch wirken, und er schrieb die Geschichten so, als wäre man Teil der Freundesgruppe. Ich habe versucht, dasselbe Gefühl in die Neuzeit zu übersetzen. Kästner selbst ist sogar zur Zugspitze gefahren, um über Weihnachten schreiben zu können, also habe ich mir ein Beispiel genommen und über Dinge geschrieben, die ich kenne und kennengelernt habe durch dieses Vorbild. Ich habe zum Beispiel auch in einem Dorfbus geschrieben und Räume aus meiner Jugend benutzt.
Jana Marcus »ge-fangen«
Mein Wortshift
Ich habe versucht, das Gefangen-sein von Rilkes Panther nachzuempfinden und mich gefragt: Inwiefern bin ich, sind wir als moderne Menschen gefangen? Rilke schildert nicht, wer den Panther gefangen genommen hat und hält. Doch dass es irgendwer tat und tut, erscheint naheliegend. Wer – oder was – nimmt uns gefangen? Neben dem Thema des Gefangen-seins, ergänzt um das spiegelbildliche Gefangen-nehmen, greift mein Gedicht »ge-fangen« teilweise die thematische Struktur der Strophen von »Der Panther« (Blick, Gang, Inneres) und den Typus »Dinggedicht« auf. In den Panther hinein »geht ein Bild« »und hört im Herzen auf zu sein«. Was passiert mit unseren Herzen, wenn in uns ein Bild hineingeht?
Miriam Meyer »ICH : allein«
Mein Wortshift
Mein Visual Poem verbindet Rilkes Schwere und Zerrissenheit mit der
Empfindungswelt Hesses. Ich beziehe mich hierbei auf die Gedichte »Der Panther – Im Jardin des Plantes, Paris« (1903) von Rilke und Hesses »Im Nebel« (1905). Ihre Gefühle überführe ich in die heutige Welt, wo ihre Verse als Bilder mit dem Publikum interagieren. Es ging mir hierbei besonders darum darzustellen, wie Texte miteinander reagieren können, sich ergänzen und auf die Rezipienten wirken.
Liv Modes »Die Herrlichkeit des Lebens«
Mein Wortshift
Meine Entscheidung fiel auf Franz Kafka, da mich seine behandelten Themen im Allgemeinen und speziell die Motive der »Verwandlung« sehr reizten. An der »Verwandlung« interessierte mich vor allem die Dynamik der Familienmitglieder insgesamt und untereinander. Dabei wollte ich statt dem üblichen psychoanalytischen Blick auf Kafka einen systemischen Ansatz verfolgen und betrachten, wie sich die Systeme, in denen Menschen existieren, verändern, wenn sie in Bewegung gebracht werden. Zusätzlich inspirierten mich Kafkas reduzierte Sprache und seine Auseinandersetzung mit Räumen, deren Regeln unbekannt/abweichend sind, dazu, diese Auseinandersetzung in die Sprache zu übertragen, in der heutzutage am meisten reduziert und am meisten gesprochen wird – die Sprache des Internets.
Lotta Müller »Todesfall«
Mein Wortshift
Für den Text »Todesfall« von Lou Andreas-Salomé habe ich mich entschieden, da sich in den unterschiedlichen Reaktionen der Familienmitglieder auf den Tod ihres Angehörigen andeutet, wie subjektiv unsere Wahrnehmungen anderer Menschen sind; vor allem die Situation eines Sterbefalles ist hier besonders interessant, weil Tote sich nun einmal nicht mehr zu dem Bild äußern können, das andere von ihnen haben, und andererseits emotionale Bedürfnisse zu einseitigen Betrachtungen einladen könnten, um besser mit dem Verlust klarzukommen. Schließlich kommt noch hinzu, dass der Tod wohl immer ein Thema bleiben wird, das die Menschen beschäftigt, egal, in welcher Epoche sie leben.
Theresa Müller »Draußen warten tausend Sterne«
Mein Wortshift
Ich habe mich mit dem Gedicht »Der Panther« (1903, es geht um einen Panther, der in Gefangenschaft lebt) von Rainer Maria Rilke auseinandergesetzt, da mich die Frage interessiert hat: Was geschieht, wenn der Panther ausbricht? Was passiert, wenn seine Sehnsucht nach Freiheit Erfüllung findet? Wird er die Schwermut überwinden und sein Leben in Einsamkeit abstreifen können, oder wird er die Struktur und Regelmäßigkeit der Gefangenschaft vermissen?
Das Gedicht »Draußen warten tausend Sterne« wird aus der Perspektive des Panthers erzählt. Dabei übernehme ich Rilkes gleichmäßiges Versmaß, um die Monotonie seines Lebens als Gefangener darzustellen. Dieser Rhythmus wird gebrochen, wenn der Panther in Freiheit gelangt. Während er durch die Straßen streicht, lasse ich die trübe Stimmung des Herbstblues aus Rilkes Gedichten »Herbst« (1902) und »Herbsttag« (1902) einfließen, inspiriert durch das Motiv der Melancholie, welches sich ebenfalls in seinem Text »Die Einsamkeit« (1902) wiederfinden lässt.
Der Panther träumt von tausend Sternen, begibt sich auf eine Reise ins Ungewisse und sucht Halt in fremden Gärten. Doch was geschieht, wenn sein einziger Halt plötzlich wegbricht?
Lukas Nünnerich »Spiegelbild«
Mein Wortshift
Stefan Zweig fängt Monster in kleinen, schlichten Marmeladengläsern. So zumindest mein Gefühl, wenn ich Geschichten wie »Die Mondscheingasse« lese. In drei Etappen stolpert man von Fremde/Geborgenheit über zwischenmenschliche Beziehungen in die Tiefen von Begierde und vermeintlicher Liebe. Je absurder die Szene, desto klarer wird: Das bin ich, das sind wir. Mein Wortshift greift das Konzept Zweigs auf, auch in meiner Geschichte bieten sich den Lesenden bizarre Spiegelbilder unserer Gesellschaft und am Ende muss sich jeder/jede selbst fragen: Kann das wirklich sein?
Elif-Nur Okcu »Rilkes verlorene Briefe…«
Mein Wortshift
Mein Schreibprojekt basiert auf dem Werk »Briefe an junge Dichter« von Rainer Maria Rilke, das nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Unter anderem schreibt er über seine Eindrücke, Gedanken und gibt Ratschläge für das Leben. Drei der Briefe schrieb er zwischen 1903 und 1905 in Rom, wo er in einer kleinen Hütte im »Künstlerviertel« abseits der Stadt lebte. Diesen Ort habe ich in meiner Geschichte aufgegriffen. Rilke schreibt in seinen Briefen, dass er die Stille und Einsamkeit zum Arbeiten braucht. Mir kam die Idee, dass ihm diese abgeschiedene Art zu leben auf Dauer nicht guttat und seine trüben Gedanken in Briefe schrieb, die er jedoch nicht verschickte. Mein Protagonist findet diese »verlorenen Briefe« und dort beginnt die Geschichte. Die essenzielle Rolle des Schmetterlings entsprang nach einem Besprechungstermin während des Workshops mit meiner Gruppenmentorin Sabine Reins, als ein kleiner weißer Schmetterling vorbeiflog.
Luka Pereira »Zweitgeburt«
Mein Wortshift
Es ist nicht lange her, als ich dank meiner Deutschlehrerin auf »Fräulein Else« von Arthur Schnitzler aufmerksam wurde. Die abstruse Gedankenwelt seiner Protagonisten und das Gefangensein in dieser hat mich gefesselt und inspiriert. Vor allem schockierte mich das Dilemma des Fräulein Else. Sie sieht sich gefangen in der Situation, ihren Körper zu verkaufen oder die Einbuchtung ihres Vaters zu verantworten. Das Einsperren komme einem Selbstmord gleich, wird von Else befürchtet. Dieser panische innere Monolog von Arthurs Protagonistin hat mich dazu bewegt, meinen eigenen in eine ähnliche, aber doch etwas andere Panik zu stürzen.
Vivien Sczesny »Überlebenskünstler*in – Die Möwe fliegt.«
Mein Wortshift
Es stand für mich außer Frage, welche*n Autor*in ich für mein Wortshift wähle, es war völlig klar. Anton Tschechow schafft es, mich zu verzaubern, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wir wissen, welch unglaubliche Kraft Worte besitzen! Vor allem ist es die Kraft, Menschen zu berühren. Tschechows Worte schaffen es, mein Innerstes zu berühren, unerklärliche Sehnsucht und tiefen Schmerz zu verursachen. Für beide Empfindungen steht »Die Möwe«. Das Werk lädt ein zu reisen. In die Jahre 1896 und 2023 und zu uns selbst, wenn wir den feinen Stimmen der Wörter lauschen. Begleitet ihr uns auf unserer Reise?
Luca Isabelle Spajic »Zugänge«
Mein Wortshift
Die Leidenschaft, die Kafka im Schreibprozess erlebt, steht einem in seiner Lebensrealität fremdbestimmten Leben, spannungsreichen Beziehungen und seiner fragilen psychischen und körperlichen Konstitution gegenüber. Die groteske Szene in »Die Verwandlung« eröffnet einen weiten Interpretationsspielraum, von autobiographischen, soziokulturellen über psychoanalytischen Ansätzen. Neben autororientierten Deutungen laden Kafkas Werke durch ihre ausdrucksstarken Elemente aber auch dazu ein, die rätselhaften Bilder für sich sprechen zu lassen und stets mit neuen Bedeutungen aufzuladen.
Katharina Stein »Der Rest ist Schweigen«
Mein Wortshift
Die »Golden Twenties« und die 2020er haben viel gemein: Eine Generation, die vor den Trümmern einer Katastrophe steht, die Sehnsucht nach Zugehörigkeit in einer immer individualisierteren Welt, der äußerliche Bruch mit Grenzen, während sie in anderer Form nur immer fester werden …
Die Charaktere in »Der große Gatsby« ringen mit den gleichen Fragen wie wir heute, nicht zuletzt nach dem Preis des Erfolgs – und danach, was dennoch auf der Strecke bleibt. Diese Themen greife ich in meinem Text auf; dabei gebe ich den Figuren, besonders den Frauen, eine ganz eigene, zeitgemäße Stimme.
Lisa Vogel »Das Seminar«
Mein Wortshift
Die Entscheidung, mich für meinen Text von Franz Kafka inspirieren zu lassen, lässt sich auf mein Interesse für das Motivs des »In der Fremde Sein« und die Darstellung von machtbesessenen Autoritätspersonen zurückführen. Kafkas Werk begleitet und befeuert mich und meine Arbeit schon seit meiner frühen Jugend.
Laura Wald »VANITAS«
Mein Wortshift
»Das Bildnis des Dorian Gray« war für mich selbstverständlich als Vorlage für diesen Text. Der Roman war mein Zugang zur klassischen Literatur und hat mich entsprechend in meinem Schreiben und Empfinden von Literatur beeinflusst. Seine Werke leben von der Subtilität, mit der er gesellschaftliche Themen oft gewitzt behandelt, und sind doch auffällig ästhetisch verfasst, sodass die Tiefgründigkeit dahinter schnell überlesen werden kann. Vor allem dieser Twist ist es, der mich an seinen Texten interessiert. Außerdem war Oscar Wilde natürlich für sich eine unglaublich faszinierende Person. Wenn man sich seinen Gerichtsprozess anschaut. Oder seine Briefsammlung. Oder eine der unzähligen Biografien, die ich sammel.